Darf es vielleicht einmal ein anderer Browser und
ein anderes Mailprogramm sein? Mozilla stellt interessante
Funktionen zur Verfügung und ist außerdem
sicherer. Und das Praktische daran: Sie können
Mozilla gleichzeitig mit dem Internet Explorer verwenden,
d.h. ganz problemlos testen und wenn er Ihnen nicht
zusagt, setzen Sie einfach den Internet Explorer
weiter ein.
Warum einen zusätzlichen oder anderen
Browser verwenden? Für Webpublisherinnen sind weitere Browser
neben dem Internet Explorer ein Muss - selbst
wenn es sich nur um eine kleine private Website
handelt, sollte diese auf möglichst vielen
Browsern getestet werden. Mozilla zeichnet sich
zudem durch höhere Standardkonformität
bei Webtechnologien aus.
- Die Verwendung des Internet Explorers und
des dazu gehörende Mailprogramm Outlook
Express ist in punkto Sicherheit nicht unproblematisch
- ganz im Gegensatz zu Mozilla. Dafür gibt
es verschiedene Gründe:
- Internet Explorer und Outlook Express sind
aufgrund ihrer großen Verbreitung ein
bei Angreifern besonders beliebtes Ziel.
Gerade die Unterstützung von ActiveX-Komponenten,
die nur der Internet Explorer zur Verfügung
stellt, sind sicherheitstechnisch sehr kritisch.
- Der Quellcode von Mozilla ist offen (OpenSource),
das bedeutet, dass er von unabhängiger
Seite jederzeit auf Schwachstellen überprüft
werden kann. Auf auftretende Sicherheitslücken
reagiert die Mozilla-Gemeinde sehr rasch.
Mozilla bietet einige interessante Features,
die der Internet Explorer von Haus aus nicht mitbringt,
ein paar werde ich weiter unten aufführen.
Was ist Mozilla? Im Jahre 1998 beschloss die Firma Netscape den
Quellcode ihres Browser offen zu legen, der unter
dem Codenamen "Mozilla" weiterentwickelt
werden sollte. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten
- die erste Veröffentlichung als Netscape
6.0 war verfrüht und enttäuschend -
hat sich Mozilla zu einer attraktiven und beliebten
Websuite gemausert, die in unterschiedlichen anderen
Produkten verwendet wird, unter anderem auch bei
Netscape.
Wodurch unterscheiden sich Mozilla und Netscape?
Im Netscape-Browser steckt eine Mozilla-Engine.
Darüber hinaus bietet der Netscape-Browser
zusätzliche Features wie beispielsweise den
Instant Messaging-Client von AOL. Nicht bei jeder
neuen Version von Mozilla gibt es jedoch eine
neue Version von Netscape. So basiert Netscape
7.0 auf Version 1.0 von Mozilla (aktuell ist zurzeit
Mozilla 1.5), Netscape 7.1 hingegen auf Mozilla
1.4. Ob Netscape aber auf Dauer weiter geführt
wird, ist unsicher geworden, seit AOL, das Netscape
übernommen hat, im Sommer 2003 sehr viele
Netscape-Entwickler entlassen hat.
Mozilla für wen?
Mozilla ist OpenSource und kostenlos. Es gibt
Versionen für alle gängigen Betriebssysteme
wie Windows, MacOS und Linux. Mozilla ist eigentlich
eine Entwicklungsversion, die hauptsächlich
zu Testzwecken eingesetzt werden soll, eignet
sich aber durchaus auch für Endbenutzer.
Welche Komponenten enthält Mozilla?
Die derzeit aktuelle Version 1.5 von Mozilla
vereint unter einer Oberfläche Webbrowser,
Mail-Programm, HTML-Editor und Chat-Client. In
Zukunft sollen diese Komponenten jedoch getrennt
voneinander weiter entwickelt werden, der Browser
unter dem Namen Firebird und das E-Mail-Programm
als Thunderbird.
Schluss mit störenden Werbe-Pop-Ups!
An und für sich ist die Bedienung des
Browsers selbst erklärend. Auf ein paar Punkte
möchte ich hier aber speziell hinweisen:
Eine besondere Aufmerksamkeit verdient das Menü
Tools. Hier finden sich verschiedene Manager
für Bilder, Pop-Ups, Cookies, Passwörter,
Formulare etc. Mit dem Pop-Up-Manager z.B. kann
man Pop-Ups von einzelnen Seiten zulassen oder
verbieten. Eine hilfreiche Funktion für alle,
die von den vielen sich selbst öffnenden
Werbefenstern genervt sind.
Mehrere Seiten in einem Browser-Fenster -
"Tabbed Browsing"
Möchten Sie eine neue Seite zusätzlich
öffnen, können Sie diese natürlich
wie gewohnt in einem neuen Fenster öffnen.
Wesentlich praktischer ist es hingegen, sie in
einem neuen Navigator-Tab, d.h. einer neuen
Registerkarte, zu öffnen. Auf diese Art haben
Sie alle Seiten in einem Browser-Fenster übersichtlich
unter verschiedenen Reitern angeordnet. Das macht
die Anwendung schneller und spart Zeit.
Mozilla-Mail: Spam-Filter und Importfunktion
für Outlook (Express)-Mails
Das Mail-Programm, das Sie über Fenster
/ Mail & Newsgroups aufrufen, enthält
alles, was man von einem ausgewachsenen Mailprogramm
erwartet: Ein Adressbuch für die Kontaktdaten,
die Möglichkeit Filterregeln zu erstellen
sowie die Option, mehrere E-Mail-Konten zu verwalten
etc.
Wer sich überlegt, von Outlook Express oder
von Outlook auf Mozilla-Mail umzusteigen, möchte
natürlich auch seine vorherigen Mails weiter
zur Verfügung haben. Hier hilft eine spezielle
Import-Funktion (Tools / Importieren / Mails).
Darüber hinaus wartet Mozilla-Mail mit einem
integrierten Spam-Filter auf. Es handelt sich
dabei um einen lernenden Filter, dem man zuerst
typische Spam-Mails zeigt und der daraus dann
Regeln zur Erkennung neuer Spam-Mails entwickelt.
Diese werden dann in einen separaten Ordner verschoben
und verstopfen nicht mehr den Posteingang.
Die Mails im Junk-Ordner sollte man aber schon
ab und zu durchsehen, denn gerade zu Beginn kann
es vorkommen, dass eine Mail fälschlicherweise
als Spam klassifiziert wird. So wurde bei mir
letztens eine automatisch generierte Antwortmail
von Microsoft, die ich auf eine Anfrage erhielt,
von Mozilla vorsorglich in den Junk-Ordner verschoben
;-) Ob dahinter ein höheres Prinzip steht?
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